Pressemitteilung des GLFS e.V.

 
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Pressemitteilung des GLFS e.V.

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Gepostet: 18.02.2008 - 19:58 Uhr  ·  #1
Hier eine aktuelle Pressemitteilung des Deutsch-Laotische Freundschaftsgesellschaft – GLFS e.V. dem unser Forum verbunden ist:




Die vernichtenden Folgen des Vietnamkrieges

Laos gilt als das meist bombardierte Land der Erde. Denn während des Vietnamkrieges wurden auf das eigentlich neutrale Laos mehr Bomben abgeworfen als auf ganz Europa und Japan zusammen während des 2. Weltkriegs. Davon sind etwas 30 Prozent nicht explodiert.

Hier sind vor allem die amerikanischen Streubomben zu nennen, die über 40 Millionen tödliche Bomblets (auch Bombies = Kinder der Mutterbombe genannt) zurückgelassen haben. Jede dieser apfelgroßen Minibomben ist auch nach über 30 Jahren noch immer eine große Gefahr – vor allem für Bauern auf dem Feld und spielende Kinder.


Räumung der Blindgänger ist eine Sisyphusarbeit

Während unserer diesjährigen Reise in das südostasiatische Land konnten wir ein Bombenräumkomando begleiten und bei seiner gefährlichen Arbeit beobachten ( http://www.laos-community.de/laosforum/viewtopic.php?p=6234 ).

Nur 5 bis 30 cm unter der Erdoberfläche liegen die Bombies als Blindgänger, die geortet, vorsichtig freigelegt und dann einzeln gesprengt werden müssen. Denn mit Streubomben verseuchte Flächen sind wie Minenfelder zu behandeln, da man von aussen nicht bestimmen kann welcher Sprengmechanismus in den vorgefundenen Bombies steckt. Schon das Bewegen des Sprengkörpers kann also die Explosion auslösen.

Und die (leider traurige) Bilanz der gefährlichen Arbeit:

Nach sieben Jahren konnten erst 1,5 Promille der Blindgänger gefunden und entschärft werden, bei diesem Tempo müsste man in Laos noch bis zu 1.000 Jahre mit der „tödlichen Ernte“ leben.

Unexplodierte Kampfmittel (UXO genannt), verursachen nahezu täglich schlimme Unglücke mit Toten oder Verletzten. So wurde uns berichtet, dass vor wenigen Wochen durch eine Bombe sechs Personen - darunter zwei Kinder - getötet wurden, weil sie einen gefundenen Sprengkörper selbst entschärfen wollten, um ihn als Metallschrott zu verkaufen.

Hier darf das vergessene Land, hier dürfen die Menschen in Laos nicht allein gelassen werden. Darauf wollen wir die Medien und damit die Öffentlichkeit und die Politik aufmerksam machen.


Dokumentarfilm zum Thema diese Woche im TV

Aktuell behandelt der deutsche Dokumentarfilmer Thomas Junker in seiner neue Reihe „Aus Asiens Sonne ins russische Eis“ auch dieses brisante Thema ( www.mdr.de/asienreise ).

Vom 18.02. bis 23.02.2008 läuft im MDR-Fernsehen seine Dokumentarreihe. Auf dem Weg von Thailand nach China reist er von Süd nach Nord durch Laos und insbesondere im dritten Teil (am 20.02. um 19.50 Uhr, Wdh. am 21.02. um 11.20 Uhr) ist dann auch die Gegend zu sehen, wo unser Verein seit zehn Jahren besonders aktiv ist.


Aktuelle Staatenkonferenz zum Verbot von Streubomben

Zur gleichen Zeit – vom 18.02. bis 22.02. - findet in Wellington eine internationale Staatenkonferenz zum Verbot von Streubomben statt. Fast 100 Staaten beraten darüber, wie man noch bis Ende 2008 einen völkerrechtlich bindenden Vertrag hierzu abschließen kann ( www.handicap-international.de/…start.html ).


Konkrete Hilfe vor Ort

Vor Ort in Laos fehlt es selbst nach 30 Jahren häufig an genügend Informationen und Aufklärungsmaterial zu den Gefahren der tödlichen Überreste dieser Flächenwaffe.

Wir wollen uns mit einem Projekt an einer Informationskampagne - vor allem für Kinder – beteiligen und die Arbeit der Bombenräumer damit aktiv unterstützen.

Mit freundlichen Grüßen

Ludwig Neuber
Vorsitzender - GLFS e.V.

http://www.german-lao-friendship.org




Spendenkonten - GLFS e.V.

Raiffeisenbank Much-Ruppichteroth
BLZ: 370 695 24, Konto-Nr. 502 251 015

Kreissparkasse Köln
BLZ: 370 502 99, Konto-Nr. 021 001 402
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