Banken und B2B Mandate

Gibt es weitere Erfahrungsberichte?

 
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Banken und B2B Mandate

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Gepostet: 03.01.2014 - 10:19 Uhr  ·  #1
Bisher haben sich alle Banken gesperrt das SEPA-Firmenlastschrift-Mandat nur in Kopie anzunehmen, bei allen Banken mit denen ich jetzt zu tun hatte wird intern immer noch genau so verfahren wie mit den Abbuchungsaufträgen. Dabei steht auf der Seite der Bundesbank:
Zitat
Das Original des SEPA-Firmenlastschrift-Mandats ist vom Zahler an den Zahlungsempfänger zu übermitteln und muss auch von diesem (in der gesetzlich vorgegebenen Form) verwahrt werden. Der Zahler selbst übermittelt im Zusammenhang mit der Bestätigung der Mandatserteilung vor dem ersten Lastschrifteinzug gegenüber seinem Zahlungsdienstleister (Zahlstelle) auch die für die spätere Einlösung notwendigen Mandatsdaten in der vereinbarten Form (z. B. durch eine Kopie / "Zweitausfertigung" des Mandats).

Ich nehme mal an das dies auch irgendwo in der EG Verordnung so festgehalten ist.

Hat noch wer ähnliche Erfahrungen mit den Banken gemacht? Mir kommt es teilweise so vor als wenn die Banken sich überhaupt noch nicht richtig mit dem Thema SEPA beschäftigt haben und ab nächsten Monat ist es dann schon für alle verbindlich :-/

Ich überlege bereits eventuell bei der Bankenaufsicht anzufragen in welchem Umfang die Banken sich eigene Regeln ausdenken dürfen.
Wenn jede Bank Ihr eigenes Süppchen kocht kann man ein effektives arbeiten fast vergessen.

So, haben fertig :p
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Re: Banken und B2B Mandate

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Gepostet: 03.01.2014 - 11:52 Uhr  ·  #2
Hallo MasterEvil,

in der EU (die EG gibt es schon lange nicht mehr...) Verordnung steht dazu gar nichts, da die nur die rechtlichen Rahmenbedingungen regelt. Das ganze Handling zum Thema Mandate und wie damit umzugehen ist, ist in den SEPA Rules & Regulations geregelt, die vom europäischen Bankenverband EPC multilateral vereinbart wurde. Sprich wie das zu handeln ist haben die Banken innerhalb des geltenden Rechts selber europaweit vereinbart.

Da die diese Vereinbarungen nicht von jeder Bank selber verhandelt wurde, gibt es hier durchaus mal einen stille Post Effekt und die eine oder andere Bank legt die Regularien strenger aus als sie müsste nur um ja nichts falsch zu machen. Denn wenn beid er Firmenlastschrift etwas von der Bank falsch geprüft wurde, bleibt die auf die Lastschriften ggf. hängen, wenn diese Aufgrund eines fehlenden Mandats zurück gegeben wird.

Ich würde mal hingehen und mir die Sonderbedingungen für den (SEPA) Lastschrifteinzug der Bank anschauen, was die selber dort rein geschrieben haben. Grundsätzlich reicht aber eigentlich die Kopie aus.

Viele Grüße

Holger
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Re: Banken und B2B Mandate

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Gepostet: 04.01.2014 - 17:27 Uhr  ·  #3
Erfahrungen:

- Banken verlangen bei B2B eine *Original-Unterschrift*. Deswegen müssen die Kunden unserer Anwender 2 Mandate unterschreiben. Einige 10Tds Blatt Papier wurden deswegen schon verdruckt.
- In Sachen "Bankbestätigung" gibt es verschiede Szenarien:
- Endkunde soll Bestätigung der Bank auf dem Mandat einholen, und erst dann dieses an die Firma zurück schicken.
- Firma schickt selbst die Firmen-Mandat an die Bank, und erwartet selbst Bestätigung der Bank. Problem dabei: Die Anschrift der Bank ist nicht bekannt

Einige Banken jedoch weigern sich jedoch den Eingang des B2B zu bestätigen. O-Ton: "Wieso sollte auf dem Postweg etwas abhanden kommen"
Ich hab in diesen Fällen empfohlen diese Mandat per Fax an die Banken zu schicken, dann gibt bei Streitigkeiten über Retoure-Kosten wenigstens einen Sendebericht.

Die Krönung ist die VB-Hohenneufen: Die verlangen für die Einrichtung einen B2B-Mandats eine Gebühr von 15,00 EUR !
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Re: Banken und B2B Mandate

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Gepostet: 04.01.2014 - 18:02 Uhr  ·  #4
Jede Bank, die ein B2B Mandat bestätigt, ist meines Erachtens mit dem Klammerbeutel gepudert. Das Maximum, was ich als Bank bestätigen würde, ist den Erhalt des Mandats und auch hier würde ich mir das rein vom Aufwand her gut überlegen.
Sinnvollerweise legt der Schuldner das Mandat bei seiner eigenen Bank vor. Zitat aus dem SEPA Leitfaden der Volksbanken und Raiffeisenbanken:
Zitat geschrieben von SEPA Leitfaden

Vor der ersten Firmen-Lastschrift muss der Zahlungspflichtige eine Kopie des erteilten Mandats seiner Bank vorlegen. Das Original verbleibt in der Regel beim Zahlungsempfänger.

Den SEPA Leitfaden findest Du übrigens bei praktisch allen Volksbanken und Raiffeisenbanken als PDF Datei und ggf. auf Nachfrage auch in gedruckter Form.

Die 15 EUR ist nicht für die Einrichtung, sondern für die Einrichtung und Überwachung der Lastschrifteinzüge
Zitat geschrieben von SEPA Leitfaden

Die Bank ist verpflichtet, das Mandat bei der Vorlage der Lastschrift zu prüfen. Liegt das Mandat nicht vor oder stimmt es mit den Daten des Mandats nicht überein, so wird die Lastschrift zurückgewiesen

Überwacht Sie die Mandate und Einzüge nicht, könnte das einige Konsequenzen nach sich ziehen, wenn es zu einem ungerechtfertigten Einzug kommt. D.h. die Bank übt für Dich eine Überwachungsdienstleistung aus und lässt sich die eben bezahlen. Meiner Meinung nach nichts Verwerfliches. Wenn ich nur zur Sicherheit einen Lichttest bei meiner Autowerkstatt mache, lassen die sich das auch bezahlen.

Zudem: niemand zwingt Dich zu einem B2B Mandat bei dem Du auf jedes Rückgaberecht verzichtest. Du kannst jederzeit auf ein Basismandat bestehen (wenn dein Geschäftspartner dich für entsprechend solvent oder das eigentliche Geschäft für nicht so kritisch hält)

Viele Grüße

Holger
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Re: Banken und B2B Mandate

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Gepostet: 04.01.2014 - 19:02 Uhr  ·  #5
@Holger:
Nix für ungut aber Frage: Arbeitest du bei der "Kunden-Abwehr" ?
Ich weis garnicht warum du Bank-Kunden als "Bittsteller" ansiehst..
Wer entscheidet denn ob eine B2B-Mandat zustande kommt ?
Die Bank ?
Oder die Zahlungs-Beteiligten.

Da finde ich deine Worte "...Das Maximum, was ich als Bank bestätigen würde .." irgendwie befremdlich !.
Hat was herablassendes.

Was ist bei Kosten-Streitigkeiten wenn die B2B-Lastschrift zurückkommt und die Bank sagt "Uns liegt kein Mandat vor", aber in Wirklichkeit ist das bei irgendeinem Sachbearbeiter zwischen die Ritze gerutscht.
Über deine B2B-Ansichten kann ich nur den Kopf schütteln.
Umgekehrt kenne ich (in der Mineralöl-Branche) "Wer einen B2B-Mandat nicht zustimmt, mit dem werden auch keine Geschäfte gemacht".
Fertig - keine Diskussion.
Knallhart.
Oft erlebt.
Das mußt du bitte auch mal aus der Sicht der Zahlungs-Empfängers sehen.
Der will sein Geld "sicher" wissen
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Re: Banken und B2B Mandate

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Gepostet: 05.01.2014 - 22:23 Uhr  ·  #6
Zitat

Das mußt du bitte auch mal aus der Sicht der Zahlungs-Empfängers sehen.
Der will sein Geld "sicher" wissen


Genau diese Sicherheit dwes ZE ist die Unsicherheit des ZP. Deshalb muss die Übereinstimmung mit dem Mandat bei Belastungen ja auch aufwändig von der Bank des ZP geprüft werden. Da in vielen "Mandaten", die uns vorgelegt werden, ausgemachter Schwachsinn steht, haben wir (Fachidioten im ZV) den Marktleuten untersagt, irgendwas zu bestätigen. ZE bekommen nach der Prüfung auf Anfrage maximal ein Fax mit einer Eingangsbestätigung. Leider noch ohne Rechnung....
BTW: Eigegehende B2B-LS ohne gültiges Mandat heilen wir, indem wir das Mandat vom ZP bestätigen lassen. Leider auch ohne Rechnung ... Wem hier vorher was durch die Ritze gerutscht war, möchte ich nicht beurteilen, aber der irgendeine Sachbearbeiter sitzt sehr häufig auf der Kundenseite.

Noch was: Das B2B-Mandate kommt zustande, wenn der ZP dem ZE das Mandat unterschreibt. Das sind die pöhsen Panken vollkommen raus und können leider nicht den Feind geben. Das Mandat ist aber leider nur das Blatt Papier, das der ZE aus Beweisgründen tunlichst gut ablegen sollte. Was nachher an Zahlungen bei der Bank des ZP ankommt steht auf einem ganz anderen Blatt. Aber wir haben ja sonst nichts zu tun und sind gerne schuld. Wie gerne wäre ich in der Mineralöl-Branche. Weil wegen: Fertig - Keine Diskussion. Knallhart. Das würde ich manchem ach so guten Kunden auch gerne mal so sagen.

So, für heute genug Frustabbau. Morgen fängt er Mist von vorne an.
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Re: Banken und B2B Mandate

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Gepostet: 06.01.2014 - 15:19 Uhr  ·  #7
Sehe ich genauso wie kontex, man ist den Banken quasi ausgeliefert. Mandate werden nicht bestätigt also kann man nur probieren. Rücklastschriften kosten pro Stück gleich mal 10 Euro (eigen und fremd) + Einreichungsgebühren natürlich.
Sind Fehler auf dem Mandat, z.B. fehlt nur das Land des Gläubigers bekommt man auch keine vernünftige Auskunft sondern muss sich alles über Umwege zusammen suchen und noch einmal "probieren".
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Re: Banken und B2B Mandate

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Gepostet: 06.01.2014 - 22:09 Uhr  ·  #8
Hallo,

ich möchte gern zurück auf die ursprüngliche Frage - SEPA-B2B-Mandat im Original - kommen. Grundsätzlich ist ein Original zur Nachweispflicht die beste Alternative - im wirtschaftlichen Leben halt aber nicht immer die praktikablste. Deswegen ist man aber nicht auf Gedeih und Verderb den Banken ausgeliefert. Hier gilt - das, was als rechtsicher/risikoarm durch die Bank/Sparkasse bewertet wurde, wird auch akzeptiert: Bei den einen Banken/Sparkassen ist es das Original, bei den anderen die Kopie.

Die Bestätigung über den Erhalt (vllt. noch sogar über die Hinterlegung am Kundenkonto des Zahlungspflichtigen) eines Mandats stellt auch für die Bank/Sparkasse ein gewisses Problem dar. Was ist, wenn ein Mandat in Filiale A eingereicht wird und noch am selben Tag in der Filiale B widerrufen wird? Welchen Wert hat dann die Bestätigung?

Im Vergleich dazu: Der Eingangstempel auf einer beleghaften Überweisung wird auch immer wieder und sehr gern gefordert - hat doch angeblich der Zahlungsempfänger damit die Sicherheit, dass sein Geld auch wirklich überwiesen wird. Das ist aber falsch - erst der Kontoauszug ist der Nachweis für eine Durchführung. Die Sicherheit bekommt der Zahlungsempfänger erst mit Zahlungseingang auf dessen Konto.

Auch die Einreichung eines Formular (egal ob Unterschriftsmatrix oder Mandat) sollte grundsätzlich durch den Kontoinhaber oder dessen gesetzliche Vertreter erfolgen - schließlich ist der Geschäftskunde der Vertragspartner der Bank oder Sparkasse.

Zudem ist es unbestritten, dass einige Marktteilnehmer (Ölkonzerne) die Marktposition haben, die Konditionen zu bestimmen, zu denen ein Vertrag zustandekommt. Das ist ärgerlich, wird aber so praktiziert.

Die Bearbeitung von SEPA-B2B-Mandaten kostet Geld (für die Programmierung der Mandatsüberwachung und für die manuelle Hinterlegung) - alles, damit der Zahlungsempfänger! sein Geld bekommt. Das muss man auch klar festhalten. Schön wäre es doch, wenn mal der Zahlungsempfänger genau diese Kosten übernehmen würde - dafür "erhält" er ja auch den Erstattungsverzicht vom Zahlungspflichtigen.

Ob ein Zahlungspflichtiger auf seinen Erstattungsanspruch verzichten möchte (bzw. darauf verzichten muss), kann nur er selber entscheiden. Grundsätzlich sollte ein Zahlungspflichtiger immer das SEPA-Basislastschriftmandat vorziehen. Wenn es aber nicht anders geht, dann ...

Und die Sicherheit (analog einer Überweisung), ob die SEPA-Firmenlastschrift auch wirklich durchgeht, hat der Zahlungsempfänger auch nur, wenn er am Fälligkeitsdatum die Kontoinformationen geprüft hat. Eine SEPA-Firmenlastschrift kann auch "Mangels Deckung" zurückgehen und der Zahlungsempfänger hätte ebenfalls sein Geld nicht erhalten. Er hat - wie bereits beschrieben - nur nach dem erfolgreichen Einzug die Sicherheit, dass das Geld nicht durch den Zahlungspflichtigen per Rücklastschrift zurückverlangt werden kann.

Und das Thema SEPA ist sehr wohl bei den Banken und Sparkassen in Arbeit - doch so richtig Rechtssicherheit und daraus folgend eine technische Realisierung ist auch für die Kreditinstitute (und deren Rechenzentren) erst seit dem 9.7.2012 so richtig ermöglicht worden. Problem ist, dass immer wieder Änderungen anstanden (z.B. so kurz vor der Angst noch die SEPA-Basislastschrift mit verkürzter Vorlagefrist (COR1) einzuführen, Anpassungen von IBAN-Regeln etc.pp.), die neben dem schon deutlich angestiegene Arbeitspensum noch zusätzlich die Nerven und Ressourcen aller Beteiligten (Programmierern, Kunden und Kreditinstituten) strapazierten.

Einige Änderungen (z.B. besagte COR1) sind bestimmt auch erst zustande gekommen, weil einige (wenige?) Marktteilnehmer so stark waren, mit ihren Vorstellungen "ihre" SEPA-Lastschrift durchgesetzt zu bekommen.

Viele Grüße
Frank
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