Sind Banken wirklich bereit für SEPA?

zum Teil wohl eher nicht.

 
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Sind Banken wirklich bereit für SEPA?

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Gepostet: 17.01.2014 - 16:07 Uhr  ·  #1
Heute habe ich recherchiert und ein paar schockierende Informationen zum Stand der SEPA-Umsetzung im Zugangsweg HBCI bei den Banken erhalten. Ich werde keine Namen nennen um die betroffenen Banken zu schützen ;-)

  • Eine Bank kann derzeit noch keinerlei SEPA-Überweisungen oder andere SEPA-Auftragsarten und wird diese wohl erst Ende März (!) einführen.

  • Eine Bank kann noch keine SEPA-Terminüberweisungen oder SEPA-Daueraufträge und wird diese wohl erst in 2015 (!) einführen.


Ich trau mich gar nicht weiter zu recherchieren um nicht noch mehr Horrormeldungen zu bekommen. Wer behauptet da noch die Banken wären seit langem bereit für SEPA, es liegt nur an den Kleinunternehmen, welche noch kein SEPA machen. :-/
msa
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Re: Sind Banken wirklich bereit für SEPA?

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Gepostet: 17.01.2014 - 16:13 Uhr  ·  #2
Hm, nachdem das Tatsacheninformationen sind... kann man die betroffenen Institute nicht nennen? :-)
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Re: Sind Banken wirklich bereit für SEPA?

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Gepostet: 17.01.2014 - 16:13 Uhr  ·  #3
Diese Banken sollte man eigentlich mal der BaFin anzeigen.
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Re: Sind Banken wirklich bereit für SEPA?

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Gepostet: 17.01.2014 - 16:22 Uhr  ·  #4
Ich bin auch dafür die Banken namentlich zu nennen.
Auf der Anwenderseite erleben wir einiges - von Ahnungslosigkeit bis Arroganz.
Das muss öffentlich werden !

Gestern wieder erlebt.
- SEPA.XML lässt sich nicht einlesen
- "Ihr Software-Anbieter liefert eine fehlerhafte Datei"
-> nach einigem Telefonieren
- XML Vers 2.7 - kennen wir nicht
- können wir erst demnächst (vielleicht)

Der Schock bei unseren Anwendern ist übrigens die erste Vorlauffrist von 5 Banktagen bei Lastschriften, was durch BankFeiertage schon mal 10 Tage dauern kann.
Es sind große Beträge im Spiel (fast 7-stellig), da entstehen Bonitätsproblem.
Bei 2 Anwender haben wir deshalb den SEPA-Schalter wieder auf DTAUS gestellt !
(COR1 ist bekannt !)
msa
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Re: Sind Banken wirklich bereit für SEPA?

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Gepostet: 17.01.2014 - 16:57 Uhr  ·  #5
Naja, das mit der Vorlauffrist, die mitunter zu sehr viel mehr als 5 Tagen Verzögerung führen kann, ist lange und hinlänglich bekannt und hätte jedem, der sich damit beschäftigt hat, unterkommen müssen. Wenn man davon jetzt um viertel vor zwölf schockiert ist, dann ist einem nicht mehr zu helfen. Zumal wenn man Lastschriften in so einem großen Bereich tätigt, dass das für die Firma überlebensrelevant ist.

Entweder hat der, der für die SEPA Umstellung in der Firma zuständig war NICHTS gemacht, oder auch dass er JETZT damit ankommt, ist unentschuldbar. Und wenn keiner zuständig war, dann ist die Geschäftsleitung unfähig. Es wurde allenthalben vor einem Jahr schon sepkuliert, dass es Firmen geben wird, die wegen des verschlafenen und ignorierten Vorlaufs in Liquiditätsprobleme kommen und deswegen Insolvenz anmelden müssen. Wer bei so wichtigen Themen seiner Firma so ignorant ist (SEPA gefällt wohl so gut wie niemanden, aber es existiert nun mal und wir müssens hinnehmen), mit dem habe ich eigenltich wenig bis kein Mitleid...
jtsn
 
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Re: Sind Banken wirklich bereit für SEPA?

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Gepostet: 17.01.2014 - 17:15 Uhr  ·  #6
Das Problem haben wohl hauptsächlich die Nachrichtenmedien zu verantworten. Da ist ja von ahnungslosen Journalisten vielerorts erklärt worden, daß die SEPA-Umstellung identisch wäre mit der Einführung der IBAN und das wär's dann. Und Privatkunden bräuchte es sowieso nicht zu kümmern bis 2016 - von wegen...
msa
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Re: Sind Banken wirklich bereit für SEPA?

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Gepostet: 17.01.2014 - 17:20 Uhr  ·  #7
Mag sein. Aber wer 7stellige Lastschriftbeträge von irgendwelchem Geschmiere von Journalisten der Tagespresse abhängig macht - hat der nicht vielleicht sogar die Insolvenz verdient? Wenn die Firma insgesamt so geführt ist, ist es wohl nicht schade drum...
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Re: Sind Banken wirklich bereit für SEPA?

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Gepostet: 17.01.2014 - 17:26 Uhr  ·  #8
Zitat geschrieben von kontex

Ich bin auch dafür die Banken namentlich zu nennen.
Auf der Anwenderseite erleben wir einiges - von Ahnungslosigkeit bis Arroganz.
Das muss öffentlich werden !

Gestern wieder erlebt.
- SEPA.XML lässt sich nicht einlesen
- "Ihr Software-Anbieter liefert eine fehlerhafte Datei"
-> nach einigem Telefonieren
- XML Vers 2.7 - kennen wir nicht
- können wir erst demnächst (vielleicht)

Der Schock bei unseren Anwendern ist übrigens die erste Vorlauffrist von 5 Banktagen bei Lastschriften, was durch BankFeiertage schon mal 10 Tage dauern kann.
Es sind große Beträge im Spiel (fast 7-stellig), da entstehen Bonitätsproblem.
Bei 2 Anwender haben wir deshalb den SEPA-Schalter wieder auf DTAUS gestellt !
(COR1 ist bekannt !)


Wenn Banken wirklich noch gar keine SEPA-Zahlungen annehmen können, kann ich die Aufregung ja verstehen.

Das was Du hier beschreibst, hat aber nichts mit einer Nicht-SEPA-Fähigkeiit zu tun. Vielmehr wird hier ein relativ neuer Standard noch nicht unterstützt. Und das meist auf gewissen Wegen. Auch bei uns ist die 2.7 bis jetzt nur per EBICS möglich. Die 2.7 bringt bei genauer Betrachtung aber nur die Unterstützung der Cor1 und Umlauten. Für die meisten Nutzer völlig irrelevant.

Wenn man sich der Komplexität von SEPA und seinen neuen XML-Formaten bewußt ist, kann man weiterhin nicht davon ausgehen, dass jeder 0815-Kundenberater darüber im Bilde ist welche Formate auf welchem Einreichweg verarbeitet werden können. Ein EBL-Berater sollte es natürlich wissen und der Kundenberater sollte zumindest wissen, wen er zu fragen hat.

Die Vorlauffrist ist nur für solche Kunden ein Problem, die von jetzt auf gleich Geschäfte abschließen und das Geld einziehen wollen. Kann mir nicht vorstellen, dass es Firmen gibt, die Spontangeschäfte über fast 7stellige Summen per Lastschrift tätigen, wo wochenlang das Risiko der Rücklastschrift im Raukm steht. Die hätten sich wirklich eher über Alternativen Gedanken machen sollen. Alle anderen müssen die meist weiderkehrenden Zahlungen ein paar Tage vor Fällgkeit einreichen, was meisten kein Problem ist. Das Geld kommt ja nicht später, es muss nur früher in Auftrag gegeben werden.

Ich selbst habe einen großen Baustoffhandel, der seinen Firmenkunden die Lastschriftzahlung ermöglicht hatte und das beibehalten wollte. Ergebnis war die Umstellung auf SEPA_Firmenlastschrift mit verkürzter Vorabinformationespflicht auf 2 Tage. Kunde kommt, bekommt die Rechnung mit Vorabinformationen und in 2 Tagen erfolgt die Abbuchung per SEPA-Firmanlastschrift.

Der Kunde muss zu seinen Möglichkeiten beraten werden, das Umstellen auf DTA bringt perspektivisch wenig!
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Re: Sind Banken wirklich bereit für SEPA?

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Gepostet: 18.01.2014 - 13:02 Uhr  ·  #9
und schaut doch mal auf die gebühren/entgeltabrechungen: bei mir kommen regelmäßige bankinterne kontoumbuchungen vor. bei meinen sepa-versuchen mit kommerziellen zahlungsverkehrsprogramm im juni/juli des vergangenen jahres fielen bei einer der deutschen grossbanken jeweils ein "preis für sepa-einrichung mit eu für 001 dateien 000001 posten" mit 1,15 euro an. anschl. wieder altes verfahren verwendet, da kam dann im november und dezember beim zahlungsverkehrsprogramm der hinweis zurück, daß man das bankintern auf sepa umgerechnet hätte. jetzt deshalb wieder überweisende umbuchung per sepa - mit der folge, daß immer noch/wieder das sepa-entgelt im aktuellen kontoauszug aufgeführt wird. nette geldquelle, die wird sehr sprudelnd sein. für mich ein zeichen, daß es diese in bayern beheimatete bank wirklich noch nicht vollständig kann.
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Re: Sind Banken wirklich bereit für SEPA?

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Gepostet: 20.01.2014 - 11:05 Uhr  ·  #10
Hallo,

es handelt sich vermutlich um die HypoVB, gell? Bei der HypoVB werden nämlich alle Sammelaufträge extra bepreist. Dummerweise kann die HypoVB keine SEPA-Einzellastschriften sondern nur SEPA-Sammellastschriften und man muss auch bei einer einzelnen Lastschrift diese in einen Sammler packen. Gebühren durch die Hintertür :-)
msa
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Re: Sind Banken wirklich bereit für SEPA?

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Gepostet: 20.01.2014 - 12:17 Uhr  ·  #11
Als das vor Jahren eingeführt wurde, habe ich mal nachgefragt, welche Logik dahintersteckt. Wenn ich 1000 Überweisungen als Einzelüberweisungen durchblase, wofür dann ein Telefonbuch als Kontoauszug gedruckt werden muß, dann kostet es nichts extra. Wenn ich das als einen Sammelposten verarbeiten lasse, wo dann nur ein Posten im Kontoauszug ausgedruckt wird, dann kostet es extra. Den Sinn dahinter konnte mir der "Berater" auch nicht eröffnen... :-)

Das mit "keine Einzellastschrift" war auch im IZV schon so. Wenn man nun eine LA als Sammler sendet, dann wird der am Auszug auch als Sammler mit 1 Posten ausgegeben.

Finduzia kann auch keine Einzellastschriften, aber da stört es nicht. Denn alle Sammler mit 1 Posten werden nicht als Sammler ausgedruckt sondern direkt die Angaben des einen Postens. Das ist meines Erachtens nach viel intelligenter.
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Re: Sind Banken wirklich bereit für SEPA?

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Gepostet: 22.01.2014 - 09:07 Uhr  ·  #12
Zitat
es handelt sich vermutlich um die HypoVB, gell?


allerdings .... könnte man ja auch nachahmen.
nette grüße
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