Banken prüfen Papier-Überweisungsträger nur mangelhaft

Das ist das Ergebnis einer ZDF/WISO-Stichprobe

 
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Banken prüfen Papier-Überweisungsträger nur mangelhaft

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Gepostet: 27.08.2016 - 04:41 Uhr  ·  #1
Da manche (ältere?) Bankenkunden immer noch glaub, dass "analog" dem "digitalen" vorzuziehen ist, nachstehend was zur Erdung :D

Zitat
Für diese Stichprobe hatte WISO bei acht große Banken Überweisungsträger abgegeben: Unterschrieben waren sie mit „Mainzelmännchen“, „Sebastian Vettel“, „Donald Duck“ oder sogar nur mit drei Kreuzen. Sieben Banken führten die Überweisungen aus, nur der Targobank fiel der Schwindel auf. Die Targobank nimmt Überweisungen in der Regel nur noch digital entgegen, ihre Kunden müssen sie am Terminal selbst einscannen. Unsere „Mainzelmännchenüberweisung“ fiel deshalb im Bankbriefkasten offenbar leicht auf.
In einem weiteren Testdurchgang wurde klar, dass auch Datum, Betreff und nicht einmal die Übereinstimmung des Kontoinhabers mit der IBAN-Nummer bei Überweisungsträgern von den Kreditinstituten überprüft wurden.


5 Min-Clip http://www.zdf.de/ZDFmediathek…rweisungen

allgemein: http://www.zdf.de/form/globale…ion=search

TIPP: Papierüberweisungen bei seiner Banken sperren lassen
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Re: Banken prüfen Papier-Überweisungsträger nur mangelhaft

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Gepostet: 27.08.2016 - 19:35 Uhr  ·  #2
Dann reklamiert man diese Überweisung halt, die Bank muss ja beweisen das diese rechtmäßig war.
Das dürfte bei einer solchen Unterschrift schwierig werden. Im Zweifel bleibt die ausführende Bank auf dem Schaden sitzen.
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Re: Banken prüfen Papier-Überweisungsträger nur mangelhaft

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Gepostet: 27.08.2016 - 21:06 Uhr  ·  #3
schon klar, nur (viele/manche) konservative Bankkunden' sind ja bis heute noch der Meinung, dass Überweisungen das "sicherste" ist, da die Bank dies ja vorher eingehend prüft, bevor die Zahlungsfreigabe erfolgt.
Dass dies nun nicht der Fall ist, zeigen ja ua die og. Tests.

Zusatzanmerkung: *die verwenden daher auch keine Lastschrifteinzugsermächtigung.

Hatte erst vor ca. 3 Wochen so eine Diskussion** ... die Kundin (ca. 50J - also nicht "so" alt) zahlt fürs Komfort-Konto, geht aber in die Filiale an die Automaten (Überweisung/Kontoauszugsdruck) usw. und hat keinerlei Onlinebanking - weil es unsicher ist.
(**aktueller Stand heute: die Kundin hat den Tarif erstmal umgestellt auf Automaten/Onlinekonto und wird in der nächsten Woche das Onlinebanking in der "1. Stufe" für Kontoabruf einrichten, dann sehen wir weiter)

Zurückkommen auf den og. Test und die erfolgreichen Transaktionen, hat mich die Zahl dann aber doch verwundert, denn im Prinzip sind 100% durchgegangen und dies mit so groben Fehlern ..
daher zählt auch hier:
Zitat geschrieben von Raimund Sichmann
...sperren "müssen" muss man nicht. Man kann auch die unerlaubten Buchungen nachträglich stornieren, die Kontobeobachtung ist eh immer notwendig, um sich gegen unerlaubte Buchungen zu schützen.
Quelle: http://www.onlinebanking-forum.de/forum/topic.php?t=20305
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Re: Banken prüfen Papier-Überweisungsträger nur mangelhaft

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Gepostet: 29.08.2016 - 08:32 Uhr  ·  #4
und gerade die "Kontobeobachtung" ist online wirklich das einfachste. Wer da Sorgen hat: Schritt für Schritt vorgehen, man kann Buchungen ja auch erstmal später machen.
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Re: Banken prüfen Papier-Überweisungsträger nur mangelhaft

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Gepostet: 29.08.2016 - 10:28 Uhr  ·  #5
Zum Thema Kontobeobachtung ist nicht zu vergessen, das Jeder (zumindest bevor es SEPA Mandate gab) der die Kontonummer kannte Lastschriften (erstmal) einziehen konnte.
Ob diese authorisiert waren und die Unterschrift stimmte hat auch keinen interessiert solage der Kontoinhaber sich nicht beschwert hat.
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Re: Banken prüfen Papier-Überweisungsträger nur mangelhaft

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Gepostet: 29.08.2016 - 10:45 Uhr  ·  #6
Und im SEPA-Zeitalter kann jeder (der eine Lastschriftinkassovereinbarung mit seiner Hausbank hat) und die IBAN kennt, Lastschriften einziehen. Das SEPA-Mandat ist lediglich eine rechtliche Voraussetzung, aber keine technische. Also was hat sich geändert?
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Re: Banken prüfen Papier-Überweisungsträger nur mangelhaft

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Gepostet: 29.08.2016 - 14:50 Uhr  ·  #7
Das die Banken überhaupt nix mehr überwachen, kann man laut Tagesspiegel eigentlich nicht sagen.

Zitat
Banken sind gesetzlich dazu verpflichtet, Überweisungen kritisch zu überprüfen. Dafür nutzen die meisten Institute eine spezielle Software. Die untersucht automatisch jede Überweisung nach bestimmten Schlagworten, die auf Straftaten hindeuten


Die gilt natürlich für beide Wege.

Cheers,
André
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Re: Banken prüfen Papier-Überweisungsträger nur mangelhaft

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Gepostet: 29.08.2016 - 16:23 Uhr  ·  #8
Naja, das ist bekannt. Da geht es aber um den Verwenungszweck. Die berühmte "Vergütung für Mordauftrag" oder solchen Schmarrn, was besonders lustige Zeitgenossen mitunter reinschreiben. Dass diese Überwachung völliger Schwachsinn ist, hat sich ja wohl oft genut bewiesen, denn wer wirklich Geld überweist für einen kriminellen Zweck, der wird das wohl kaum im Klartext reinschreiben. Wenn er überhaupt den Überweisungsweg wählt.

Hier geht es, wie unschwer dem Thread zu entnehmen ist, um eine Prüfung der Identität des Kontoinhabers anhand der Unterschrift. Und die erfolgt nun mal nicht mehr. Bzw. kaum mehr. insofern geht Deine Einlassung völlig am Thema vorbei.
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Re: Banken prüfen Papier-Überweisungsträger nur mangelhaft

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Gepostet: 29.08.2016 - 17:34 Uhr  ·  #9
Zitat geschrieben von msa

Naja, das ist bekannt. Da geht es aber um den Verwenungszweck. Die berühmte "Vergütung für Mordauftrag" oder solchen Schmarrn, was besonders lustige Zeitgenossen mitunter reinschreiben. Dass diese Überwachung völliger Schwachsinn ist, hat sich ja wohl oft genut bewiesen, denn wer wirklich Geld überweist für einen kriminellen Zweck, der wird das wohl kaum im Klartext reinschreiben. Wenn er überhaupt den Überweisungsweg wählt.

Genau aus dem Grund ist der Verwendungszweck nur ein mögliches Kriterium. Diese Überwachung ist deutlich komplexer.
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Re: Banken prüfen Papier-Überweisungsträger nur mangelhaft

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Gepostet: 29.08.2016 - 18:13 Uhr  ·  #10
@Holger
egal wie komplex die Prüfung auch sein mag oder auch nicht, fehlerhaft ist sie trotzdem.
zumal ein einfacher Unterschriftenabgleich erstmal ausreichen würde :D
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Gepostet: 29.08.2016 - 18:48 Uhr  ·  #11
Zitat geschrieben von infoman

@Holger
egal wie komplex die Prüfung auch sein mag oder auch nicht, fehlerhaft ist sie trotzdem.
zumal ein einfacher Unterschriftenabgleich erstmal ausreichen würde :D

Meine Feststellung bezog sich nur auf die Prüfung bezüglich Straftaten (da wird auf mehr als nur auf mögliche Straftaten geprüft), Nicht auf die Prüfung von Überweisungen auf Papierbelegen, das ist ein anderes Thema. Dort wird durchaus geprüft und ich habe auch eine Vorstellung wie WISO das getestet hat, um auf das Ergebnis zu kommen.

Viele Grüße

Holger
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Re: Banken prüfen Papier-Überweisungsträger nur mangelhaft

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Gepostet: 29.08.2016 - 19:35 Uhr  ·  #12
aber in diesem T. geht es doch gerade um die Papier-Überweisung und nicht die generelle Prüfung.
und wie WISO getestet hast, kannst du ja in #1 sehen bzw. hier klick dh auch dies ist konkret
msa
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Gepostet: 29.08.2016 - 20:52 Uhr  ·  #13
Zitat geschrieben von Holger Fischer
...und ich habe auch eine Vorstellung wie WISO das getestet hat, um auf das Ergebnis zu kommen

Ui, das ist jetzt interessant. Gibt es einen Weg, über den man forcieren kann, daß solche "nichtunterschriebenen" Überweisungen durchgehen, wenn sie normalerweise geprüft und abgelehnt werden?
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Re: Banken prüfen Papier-Überweisungsträger nur mangelhaft

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Gepostet: 06.02.2017 - 08:34 Uhr  ·  #14
msa
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Re: Banken prüfen Papier-Überweisungsträger nur mangelhaft

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Gepostet: 06.02.2017 - 11:41 Uhr  ·  #15
Erstens ist das ja wohl eine Tatsache seit bestimmt 20 Jahren, somit ist nichts aber auch garnichts "aufgedeckt".

Zweitens muß man nur mal kurz über den Text lesen, um zu sehen, dass der wuderbare Reporter von Tuten und Blasen keine Ahnung hat und offenbar noch nicht mal lesen kann (nämlich den aufgedruckten Titel von Formularen).

Zitat
In dem Test überweist sich RTL-Reporter Sascha Winkel mit SEPA-Mandaten, die in vielen Banken frei ausliegen, ...


Aha. SEPA-Mandate liegen aus und mit denen überweist man. Klar, SEPA-Mandat klingt einfach wichtiger als Überweisugszettel. Herr Winkel sollte mal über seine Intelligenz nachdenken...

Letztlich: Für solche Beträge ist es für die Banken einfach wirtschaftlicher, diese Überweisungen nicht so genau zu prüfen und bei Betrugsfällen den Schaden zu ersetzen. Wo ist das Problem? Was gibt es da aufzudecken? Es zeigt nur mal wieder, wie unsäglich das "Privatfernsehen" geworden ist. Nur noch für die Dummen geeignet.
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Re: Banken prüfen Papier-Überweisungsträger nur mangelhaft

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Gepostet: 06.02.2017 - 11:54 Uhr  ·  #16
er hätte ja nur öffentlich-rechtliches TV (WISO) anschauen müssen, dann hätte er die Infos früher gehabt :-)

vielleicht sollte man es auch nicht ganz so kritisch sehen, sondern eher als Info, für die User, die immer noch glauben, die Papierüberweisung wäre sicher. (weil ua. die Unterschrift geprüft wird)
des weiteren dass der Endkunden Sperren einrichten lassen kann, die evtl. nicht jedem Bankmitarbeiter bekannt sind bzw. nicht dem Endkunden direkt angeboten werden.
... und dass Banken einfach kein Interesse haben (zwischen WISO und RTL Ausstrahlung ua.), banking sicher zu machen
sondern lieber evtl. Schäden bezahlen - denn eine Plausibilitätsprüfung der Unterschrift und/oder dem Kontoinhaber ist aufgrund der vorhandenen Bestandsdaten ja nicht so kompliziert
msa
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Re: Banken prüfen Papier-Überweisungsträger nur mangelhaft

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Gepostet: 06.02.2017 - 12:28 Uhr  ·  #17
Zitat geschrieben von infoman
... und dass Banken einfach kein Interesse haben (zwischen WISO und RTL Ausstrahlung ua.), banking sicher zu machen
sondern lieber evtl. Schäden bezahlen - denn eine Plausibilitätsprüfung der Unterschrift und/oder dem Kontoinhaber ist aufgrund der vorhandenen Bestandsdaten ja nicht so kompliziert

Kompliziert nicht, aber TEUER. Solange das Regulieren der Schäden billiger ist, als ALLE Zettel auf Herz und Nieren zu prüfen, ist das doch eine legitime Entscheidung im Rahmen der sozialen Marktwirtschaft, nicht Geld für Prüfungen "zum Fenster rauszuwerfen". Es sei denn, man sieht es vom moralischen Standpunkt aus. Einerseits hätten damit dann Unmengen von Menschen einen festen Arbeitsplatz als Unterschriftsprüfer, andererseits hätten die bösen Fälscher keine Erträge mehr. Das wäre natürlich "besser". Aber in der Marktwirtschaft zählt Gewinnmaximierung, und die funktioniert eben dadurch,daß ich die Arbeitsplätze der Unterschriftsprüfer abbaue und dafür hin und wieder einen Schadensersatz zahle.

Dass Onlinebanking - und da selbst die schlechteste Variante - sicherer ist, als die Überweisungen per "SEPA-Mandat, die offen rumliegen" (ich kann mich nicht über diese Blödheit des "Experten" beruhigen) muß jedem klar sein, der unvoreingenommen draufschaut und nicht borniert ist.
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