@verein: Was ist EBICS? Zumindest all das, was Du geschrieben hast, nicht. Das sind nur diverse Sicherungsverfahren für das "normale" Onlinebanking per Web oder per HBCI (Programm). Je nach Bank wird das eine oder andere Verfahren, meist mehrere zur Auswahl, angeboten. Über all diese Verfahren ist mir keine Bank (mehr) bekannt, die darüber Mehrfachzeichungsberechtigung macht. Früher (fast noch zu BTX-Zeiten) gab es das, dass zwei Benutzer mit jeweils eigener TAN-Liste Zahlungen gemeinsam freigeben konnten - diese mußten dann aber beim Absenden der Zahlungen gleichzeitig neben dem Rechner stehen und hintereinander ihre TAN eingeben. Ein Prozedere, das gerade für Geschäftsführer schwer darzustellen war - weswegen die auch sofort gemeutert haben und diese Verfahren mangels echter Nutzung verschwunden sind.
Zurück zu was ist EBICS? EBICS ist ein Massenzahlungsverkehr für (größere) Firmenkunden. Über EBICS kannst Du z.B. als Stromanbieter mal eben 100.000 Lastschriften problemlos einreichen. EBICS funktioniert ganz anders als das bekannte Onlinebanking, EBICS beruht einfach gesprochen auf File-Transfer von Dateien, die per elektronischer Signatur unterschrieben werden - unter Einsatz starker kryptografischer Verfahren. Für die Erstellung der el. Unterschrift werden entweder Schlüsseldateien auf einem usb-Stick oder auf Chipkarte mit Chipkartenleser am Rechner eingesetzt.
Vorteile von EBICS sind: Die schon angesprochene Massentauglichkeit und diverse weitere Möglichkeiten wie z.B. die Möglchkeit, Dateien einzureichen und erst später orts- und zeitunabhängig von einem oder mehreren Berechtigten zu signieren. Eigentlich genau das, was Du brauchst. Du transferierst eine Datei, die Du erstellt und signiert hast, zur Bank. Dort wartet sie auf die nötige zweite Signatur, welche die andere Person von zuhause aus oder auch mobil über eine App erstellen kann. Wenn beide nötigen "Unterschriften" vorhanden sind, wird die Datei zur Ausführung weitergeleitet.
Nachteile von EBICS: Das Verfahren ist normalerweise ziemlich teuer, weil es eben für Großkunden gedacht ist. Sowohl bei den laufenden Gebühren bei der Bank wird es teils recht heftig bepreist (ich kenne Banken, die monatlich 15 bis 25 EUR als EBICS Grundgebühr pro Konto berechnen, mitunter kostet der Umsatzabruf dann nochmal zusätzlich). Weiterhin ist normalerweise die dafür nötige Software recht teuer - mindestens mehrere hundert Euro und laufende Wartungsgebühren. Ich denke, dass das in dem von Dir angesprochenen Umfeld nicht wirklich in Frage kommt.
Allerdings gibt es auch Ausnahmen, die es vielleicht doch möglich machen. Einerseits gibts - als ich das entdeckt habe, habe ich mich ziemlich gewundert - Konten, die recht "billig" und trotzdem EBICS-fähig sind. So kenne ich als Beispiel die Stadtsparkasse München, die für Privatkunden diverse Kontomodelle anbietet. Im hochwertigsten Modell für "nur 7,95" im Monat ist alles, was in andere Modellen extra bepreist wird, enthalten, sogar EBICS. Man müßte also schauen, ob es bei irgend einer Bank auch ein Geschäftskundenkonto gibt, bei dem EBICS halbwegs bezahlbar ist.
Weiterhin gibt es inzwischen auch kleinere Softwaren, welche EBICS als Übertragungsstandard beherrschen und für Privat- und kleinere Firmenkunden geeignet und sehr günstig sind. Als ein Beispiel dafür sei Subsembly Banking 4W (Windows), 4X (Mac-OS), 4A (Android), 4i (iOS) genannt. Damit wäre so eine Doppelzeichnung für wirklich günstiges Geld realisierbar.